Julie von Kessel „Die andern sind das weite Meer“

Der Titel dieses Buches greift ein wunderschönes gleichnamiges Gedicht von Mascha Kaleko auf, welches auch die Stimmung dieses schönen Romans perfekt einfängt: „Du aber bist der Hafen. So glaube mir: kannst ruhig schlafen, Ich steure immer wieder her. Denn all die Stürme, die mich trafen, Sie ließen meine Segel leer. Die Andern sind das bunte … Julie von Kessel „Die andern sind das weite Meer“ weiterlesen

Julie von Kessel Die andern sind das weite Meer GlockenbachbuchhandlungDer Titel dieses Buches greift ein wunderschönes gleichnamiges Gedicht von Mascha Kaleko auf, welches auch die Stimmung dieses schönen Romans perfekt einfängt: „Du aber bist der Hafen. So glaube mir: kannst ruhig schlafen, Ich steure immer wieder her. Denn all die Stürme, die mich trafen, Sie ließen meine Segel leer. Die Andern sind das bunte Meer, Du aber bist der Hafen. Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel. Kannst Liebster, ruhig schlafen. Die Andern… das ist Wellenspiel, Du aber bist der Hafen.”

Luka, Tom und Elena Cramer – drei Geschwister, drei verschiedene Lebenssituationen, dreierlei Päckchen, die sie mit sich herumtragen – aber eines haben sie gemeinsam, Vater Hans Cramer, der langsam aber sicher in die Demenz abdriftet. Jeder an seiner eigenen Front kämpfend, wollen es die Geschwister nicht wahrhaben, Luca ist als Fernsehreporterin in Kriegsgebieten unterwegs, Tom wird von der Position als Leiter seiner psychiatrischen Klinik fest in der Zange gehalten und die jüngste, Elena, zieht sich immer mehr in sich selbst zurück, weil sie einer unangenehmen Wahrheit nicht ins Auge blicken möchte … Erst als Hans spurlos verschwindet, rücken die Geschwister wieder zusammen und finden aneinander Trost und Geborgenheit.

Ein seelenvoller Familienroman, der zeigt, wie viel Verständnis man von seiner eigenen Familie erfahren kann, löst man sich einmal von den mitgewachsenen Mustern und blickt mit einer neuen Sicht auf die Menschen, mit denen man groß geworden ist.