Der unscheinbare Lewis Percy liebt Helden. Er arbeitet an einer Dissertation über den Begriff des Heldentums in französischen Romanen des 19. Jahrhunderts, heldenhaft kümmert er sich um seine Mutter. Nach deren Tod heiratet er aus rein praktischen Gründen eine junge Frau mit vielen Einschränkungen, Tissy, um die er sich – Sie ahnen es – heldenhaft … Anita Brookner: Ein tugendhafter Mann weiterlesen
Der unscheinbare Lewis Percy liebt Helden. Er arbeitet an einer Dissertation über den Begriff des Heldentums in französischen Romanen des 19. Jahrhunderts, heldenhaft kümmert er sich um seine Mutter. Nach deren Tod heiratet er aus rein praktischen Gründen eine junge Frau mit vielen Einschränkungen, Tissy, um die er sich – Sie ahnen es – heldenhaft kümmert. Sein Leben ist tugendhaft, langweilig, in zäher Routine erstarrt, bis er auf die Schauspielerin Emmy trifft. Sie ist das Leben pur und erscheint ihm als das Gegenteil von allem, was er bisher gekannt hat. Wäre es nicht an der Zeit, aus den Büchern heraus in das wahre Leben zu treten? Aber wie soll das gehen? Ein wunderschönes Buch mit einem der überraschendsten Enden der Literaturgeschichte. Volker Weidermann hat das ergänzende Nachwort geschrieben, das uns Anita Brookner, die als Tochter polnischer Juden 1928 geboren wurde und erst mit über 50 Jahren zu schreiben begonnen hat, näher bringt. Als großer Fan von Anita Brookner hat mich auch dieses stille, tiefsinnige Buch von ihr über den intellektuellen Bücherwurm Lewis restlos begeistert (Petra Schulz).