Die NZZ schreibt: „Es hat nur einmal in einem Jahrhundert einen Franz Kafka gegeben, und in diesem gibt es nur einen Paul Lynch.“ Mit „Das Lied des Propheten“ ist dem Autor eine geniale Dystopie gelungen, die ordentlich unter die Haut geht. Irland befindet sich in der Gewalt einer faschistischen Regierung, die auf dem Weg in … Paul Lynch „Das Lied des Propheten“ weiterlesen
Die NZZ schreibt: „Es hat nur einmal in einem Jahrhundert einen Franz Kafka gegeben, und in diesem gibt es nur einen Paul Lynch.“ Mit „Das Lied des Propheten“ ist dem Autor eine geniale Dystopie gelungen, die ordentlich unter die Haut geht. Irland befindet sich in der Gewalt einer faschistischen Regierung, die auf dem Weg in die Tyrannei ist. Aus der Sicht von Eilish Stack, der vierfachen Mutter, Ehefrau eines Lehrers, der sich in der Gewerkschaft engagiert, und Tochter eines dement werdenden Vaters, erfahren wir, wie es ist, wenn einem die Regierung nach und nach die Kontrolle über ein selbstbestimmtes und freies Leben entzieht. Eilish tut alles in ihrer Macht stehende, um die Familie zusammenzuhalten und zu beschützen, aber wie soll man klare Entscheidungen treffen, wenn alles um einen herum verschwommen und unsicher ist?
Es ist ein erschütterndes Buch, das absolut den Nerv unserer Zeit trifft und gleichzeitig so poetisch und bildhaft geschrieben, was es nur umso eindringlicher macht und tiefer unter die Haut gehen lässt. Was würde ich als Frau, Ehefrau, Mutter und Tochter tun, würde ich rechtzeitig den Absprung schaffen, die Zeichen richtig deuten oder denken, es wird schon wieder vorüber gehen? Egal, welche Entscheidung man trifft, man verliert … Aus dem Englischen übersetzt von Eike Schönfeld.